Gendergerechte Schrift – ein Irrweg
Bislang habe ich mich bemüht, eine Benachteiligung des Weiblichen in der Sprache zu vermeiden gemäß den Forderungen von Genderforscherinnen. Aber etliche Wortkonstruktionen, die sich mehr und mehr einbürgerten, lösten bei mir Unbehagen aus. Entweder waren sie unlogisch oder sehr umständlich. Nach der Lektüre des Artikels im Der Freitag, 21.1.2021, von Kurt Starke „Jenseits vom Geschlecht“ bin ich bekehrt. Seine Schlüsselaussagen sind „Jeder Mensch ist so unfassbar komplex – warum sollte allein Geschlechtlichkeit in der Sprache abgebildet werden?“ und „Mit dem Sprachdiktat wird real existierendes Unrecht nur verdeckt. Die progressiven Kräfte werden das erkennen.“ Auch die weiteren dort aufgeführten Argumente sind zwingend. Es wäre schön, wenn die Verfechter, Gendergerechtigkeit auch durch Textverstümmelung zu erreichen, diesen Beitrag lesen würden. Einen ähnlichen Kommentar brachte die Neue Zürcher Zeitung. Der jetzigen Sprachumformung traut sich ja kaum noch einer zu verweigern. Selbst der konservative Berliner Tagesspiegel will eine gendergerechte Sprache testen, der Duden hat diesen Schritt schon getan.