3 Fragen zu Corona und Antworten

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Josef Liebhart
Josef Liebhart
2 Jahre zuvor

Ein guter Artikel, mir gefällt der Stil, keine Rechthaberei und Verzicht auf überflüssige Wertungen oder Adjektive, die nur zur Polarisierung beitragen.

Was ich noch deutlicher formulieren würde: den Beitrag der Geimpften an der hohen Inzidenz. Es ist zwar deutlich kommuniziert worden, dass die Impfung keinen 100%igen Schutz bietet, aber man hat nicht ausreichend darauf hingewiesen, dass man deshalb weiter vorsichtig zu sein hat und darauf, dass der Schutz sich schon nach wenigen Monaten abbaut. Deshalb ja auch die Kritik in diesem Artikel an den verschiedenen G-Regeln.

Ich bin der Meinung, dass durch diese falsche Überzeugung, durch die Impfung geschützt zu sein und weil dann die meisten daraufhin ihre neuen Freiheiten (teilweise hemmungslos) genossen haben, dass dies den größten Anteil an den hohen Ansteckungsraten hat. Ein Beweis dafür ist für mich die Entwicklung der Krankenhausbehandlung von Corona-Patienten. Als die Inzidenz zum Sommerende wieder nach oben ging, lag der Anteil der Ungeimpften meist um die 90%. Zum Herbst hin, wo ja die Schutzwirkung der Geimpften immer mehr nachlässt (die 5 Monate Wirksamkeit überschritten werden) steigt auch kontinuierlich der Anteil der Geimpften in den Krankenhäusern. Vor 3 Wochen waren es durchschnittlich schon 30%, heute sind es schon um die 50% und im Dezember wird es sich wohl so um die 60 oder 70% einpendeln, was dann genau dem Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung entspechen würde.

Einen zweiten Punkt würde ich im Zusammenhang der Ansteckung durch Geimpfte noch erwähnen:
Es hat sich ja gezeigt, dass die Schnelltests nicht so genau sind, bis zu 40% werden tatsächliche Infektionen nicht angezeigt. Was auch häufig festgestellt wurde, dass gerade bei Geimpften diese Tests unzuverlässig waren. Die logische Erklärung dafür ist, dass bei Geimpften die Virenlast viel geringer ist als bei Ungeimpften (wobei natürlich auch die Ansteckung geringer ist als bei ungeimpften Infizierten) und dadurch diese einfachen Tests nicht ansprangen. Das bedeutet, zusätzlich zu dem nicht Wissen oder nicht Wahrhabenwollen über den nur eingeschränkten Schutz der Impfung kam bei vielen noch eine falsche Sicherheit durch die negativen Ergebnisse der Schnelltests hinzu und dementschrechend eine ungenügende Vorsicht.

Daraus folgt für mich noch eine andere Schlussfolgerung: Das Fokusieren auf, das Schimpfen und Verurteilen der Nichtgeimpften hat nicht nur zur Polarisierung beigetragen, sondern hat die weiterhin notwendige Vorsicht der Geimpften (die ja die Mehrheit stellt) aus dem Auge verloren und so deren Unvorsichtigkeiten wohl auch maßgeblich befeuert. Ob das bewußt oder unbewußt passiert ist, weiß ich nicht, aber es zeigt wieder einmal, wie durch Unwichtigem das Wichtige verdrängt werden kann.

Gruß Josef Liebhart

huscholz
Reply to  Josef Liebhart
2 Jahre zuvor

Vom Kommentar zuvor: “steigt auch kontinuierlich der Anteil der Geimpften in den Krankenhäusern. Vor 3 Wochen waren es durchschnittlich schon 30%, heute sind es schon um die 50% und im Dezember wird es sich wohl so um die 60 oder 70% einpendeln, was dann genau dem Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung entspechen würde.”
Ein typischer Basisratenfehler. Sind im Krankenhaus 50%geimpft und 50% nicht, dann heißt das nicht, der Impfschutz hat bei der Hälfte der Geimpften nachgelassen.Sondern, wenn 3/4 geimpft sind und 1/4 nicht, dann ist die Chance für den Krankenhausaufenthalt für Ungeimpfte dreimal höher.

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