Monitor spielt Impfnebenwirkungen herunter
von Thomas · Veröffentlicht · Aktualisiert
Die Sendung erweckt den Eindruck, dass Nebenwirkungen der Corona-Impfung wie eine LongCovid-Symptomatik oder PostVac nur zu 0,0007 % der 192 Millionen Impfungen dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet werden. Das würde bedeuten, die dann bestätigten Fälle würden noch deutlich darunter liegen.
Der Monitor-Beitrag ist zusammengestellt wie zu Corona-Hochzeiten mit Erwähnung von Corona-Toten und Bildern von Intensivstation und LongCovid-Patienten. Die Rettung wäre die Impfung, die nur eine marginal Nebenwirkungsrate hätte. Dabei wissen wir doch inzwischen mehr. Monitor missbraucht die Autorität des Fernsehens zum weiter Angstmachen derjenigen Menschen, die sich überwiegend nur übers Fernsehen informieren. Es scheint ein Beitrag zu dem Zweck zu sein, Coronamassnahmen- und Impfstoffkritiker die Glaubwürdigkeit zu nehmen.Ich habe Correctiv.org mit folgendem Text gebeten, den Sachverhalt richtig zu stellen.
In der ARD-Monitorsendung vom 23.3.23 behauptet der Moderator, dass bei 192 Mio. Impfungen nur 1336 Meldungen über Gesundheitsstörungen wie LongCovid oder ähnliche Syndrome wie PostVac eingegangen seien, also nur bei 0,0007 % der Impfungen.
Dagegen berichtete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) im BULLETIN ZUR ARZNEIMITTELSICHERHEIT im Dezember 2022 auf Seite 30 eine Melderate schwerwiegender Nebenwirkungen (NW wie auch LC oder PostVac) von 0,29 auf 1.000 Impfungen.
Die 0,29 auf 1000 Impfungen entspricht der von Minister Lauterbach genannten 3 auf 10.000 Impfungen. Die 0,0007 % Meldungen der Monitorsendung bedeuten 7 auf 1 Million Impfungen, also nur ein Bruchteil der vom PEI genannten 0,29 auf 1000. Wenn die berichteten 1336 Meldungen an LC und PostVac stimmen würden, stellten diese Krankheitsbilder unter den schwerwiegenden Nebenwirkungen gemäß der PEI-Zahlen nur einen geringen Anteil. Schlimmere Dinge wie Tod oder monatelange Ganzkörperlähmungen (Guillain-Barré-Syndrom) müssten also wesentlich häufiger sein. Dann jedoch würde das Beschränken der Sendung auf LC und PostVac ebenfalls eine falsche Botschaft vermitteln, nämlich die fast Nebenwirkungsfreiheit der Corona-Impfung.
Leider ist das nicht der einzige journalistische Fehler in dieser Sendung.
Berichtet wurde, 3,8 % der wegen Corona Arbeitsunfähigen unter den AOK-Versicherten entwickeln LongCovid. Hier bezieht sich der Moderator auf die Pressemitteilung der AOK PLUS . Er nimmt hier die deutschlandweit höchste Zahl, die in Thüringen gemessen wurde. Im gesamten Bundesgebiet sind es jedoch knapp 1 % der Arbeitsunfähigen, die wegen LongCovid krank geschrieben worden waren .
Ich halte diese manipulative Darstellung, die der Politik und der Bevölkerung noch immer eine hohe Impfstoffsicherheit mit großem Nutzen/Risiko-Verhältnis suggeriert, für fatal und dringlich korrekturbedürftig. Denn es verdeckt den schwerwiegenden Fehler der Entscheider, von den Impfstoffherstellern nicht zu verlangen, nach der Notfallzulassung in den Folgejahren alle sonst notwendigen Zulassungstudien nachzuliefern. Auch war es falsch und ist vielleicht mit ein Grund für die zahlreicher als erwarteten Nebenwirkungen, mit Novellierung des Infektionsschutzgesetzes zu verzichten auf Chargenprüfungen mit den sonst erforderlichen Qualitätskontrollen, was gerade bei den empfindlichen Nanopartikeln der RNA-Impfstoffe besonders kritisch ist.
Wie belegt ist diese Monitorsendung eine ARD-Fehlleistung, die aus genannten Gründen in der Öffentlichkeit korrigiert werden sollte.