Massiv aufrüsten, weil Russland in den nächsten Jahren angreift ?

Dass Herr Klöckner recht hat, liegt doch auf der Hand. Sämtliche Logik spricht dagegen. Warum wird trotz aller Unwahrscheinlichkeit die Angriffsbedrohung als Tatsache akzeptiert? Ein Mensch kann doch seinen Verstand benutzen.

Jeder, der trotz der vielfältigen Probleme im Land hilft, Abermilliarden von Euro schuldenfinanziert Rüstungskonzernen in den Rachen zu werfen, macht sich schuldig! Da sind neben den entscheidenden Politikern auch die Journalisten und Wehr-Sachverständigen gemeint, die der Öffentlichkeit die angebliche Notwendigkeit einer Super-Aufrüstung verkaufen.

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Aus dem lesenswerten Artikel „Viel Geld für Krach und Mottenkugeln statt für echte Sicherheit“, Hintergrund, 11-12-2025, S.18-21 „Wenn es den Westeuropäern aber um die Sicherheit ihres Kontinents und besonders um jene ihrer osteuropäischen Verbündeten gehen sollte, dann wäre in erster Linie zu empfehlen, dass sie einen neuen Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa entwerfen, einen räumlichen Geltungsbereich, Inhalte und Obergrenzen definieren und danach auf dieses Niveau hochrüsten. Dann käme Europa in die Lage, Russland ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten. Das würde implizit aber auf die Anerkennung des Status quo – auch nach einem allenfalls schmerzhaften Friedensvertrag zwischen der Ukraine und Russland – hinauslaufen und auf eine Koexistenz mit ungeliebten Machthabern auf dem eurasischen Kontinent. Solange der Lärm des Informationskrieges anhält, sind sachliche Diskussionen hierüber kaum möglich.. Besonnenere Köpfe sollten die Zeit aber nutzen.“

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Denise
Denise
3 Tage zuvor

Obgleich die Neue Zürcher Zeitung Deutschlands Aufrüstung befürwortet, schreibt sie „Der militärische Vergleich zu Russland fällt schon unter den heutigen Umständen zugunsten Europas aus. Die mobilisierbaren Kräfte sind dreieinhalbmal so gross wie die Russlands. Die Truppenstärke ist schon jetzt höher. Mit Ausnahme von Atomwaffen hat Europa gegenwärtig ein Übergewicht an Militärgerät: zweifach bei den Flugzeugen, dreifach bei Panzern, um nur zwei Beispiele zu nennen. … Für einen konventionellen Angriff wird geschätzt, dass der Angreifer mindestens ein dreifaches Übergewicht haben muss, über das Russland nicht verfügt. Ein militärischer Überfall auf die NATO wäre für Russland schon jetzt Selbstmord.“

hansulrich
hansulrich
Antwort an  Denise
3 Tage zuvor

Wir haben Krieg in Europa und das Ende wird nicht mit der Lösung: Deutschland halte sich bitte mit der Aufrüstung zurück, herbei geführt. Ob mit oder ohne diesem Verhalten ist für den weiteren Verlauf nachrangig. Und eine Begründung mit Schutz vor Russland natürlich Schwachsinn.
Einige Player, die sich nicht nach Deutschland richten müssen, sind a) Die USA mit den Natoerweiterungen („Der Vertrag, darauf zu verzichten, war mit der Sowjetunion abgeschlossen. Nach deren Auflösung gibt es diesen also nicht mehr) 1999 Polen, Ungarn und Tschechien, 2004: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien, dann 2009, 2013, 2017und schließlich wegen des Ukrainekrieges 2023/24 sogar Finnland und Schweden. Wie wäre es jetzt mit Russland rein in die Nato für Frieden und wahnsinnige Handelsgeschäfte? Evtl. mit USA raus aus der Nato.
b) Die Rüstungsindustrie als Kriegstreiber, der anderswo Tod und Leid egal ist. Schwerter zu Pflugscharen hieße weltweite Abrüstung, mit Atom beginnen und bitte noch eine UNO-Agenda 2030 dafür schaffen.
c) Putin und seine Schleimer mit der Wiederherstellung der stalinschen Sowjetunion. Wo bleiben die Oligarchen, denen Putin alles zerstört?
d) Der Westen, der sich ansonsten ermächtigte Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien zu überfallen, dann aber z.B, 1999 Tschetschenien nicht half und dann 2014 bei der Annexion der Krim wieder nicht einschritt.
e) Das sich uneinige Europa. Eine Haupteinladung für Putins Dauerzermürbung ist das lahme Verhalten bei Sanktionen und Ukraineunterstützung.

Wenn nun das Rüstungsgeschäft zur Sicherung von Rendite und sogar Arbeitsplätzen heiß läuft, dann, weil Gelegenheit Diebe macht. Von daher ist zu erwarten, dass der Ukrainekrieg mit unzureichender Unterstützung in die Länge gezogen wird und Verhandlungen unerwünscht sind.

Wenn nun die Gelegenheit da ist, weitreichende unbemannte Waffen zu entwickeln und passend eine weitreichende Abwehr zu verkaufen, dann ist leider abzusehen, dass Reagans virtuelle Drohung von Star Wars, dazumal erfolgreich beim Kneifen/Passen der Sowjetunion, real wird und die Menschheit auch in Zukunft am Leben hindert.

Thomas
Thomas
Antwort an  hansulrich
3 Tage zuvor

Bei „der Ukrainekrieg mit unzureichender Unterstützung“ schimmert die Meinung durch á la Roderich Kiesewetter, nicht verdeckt unterstützen, sondern „voll drauf“, Taurus liefern, Russland weit im Hinterland angreifen, Nato mit voller Power, also Weltkrieg Nr.3. Dank dem Ex-Kanzler Scholz rückwirkend, uns davor bewahrt zu haben. Europa wird nicht in der Ukraine verteidigt. Das arme ukrainische Volk als Kanonenfutter im Streit zwischen USA und Russland. War alles vermeidbar gewesen, wenn die NATO Russlands „rote Linie“ akzeptiert hätte wie seinerzeit Russland „keine Raketen auf Kuba vor der Haustür der USA“.

hansulrich
hansulrich
Antwort an  Thomas
3 Tage zuvor

Wir haben das in Serbien von SPD und Grünen verletzte „Nie wieder soll von Deutschland ein Krieg ausgehen“, was einzuhalten ist. Wir haben den in Mode gekommenen Begriff Resilienz, die zu erzielen ist. Und wir haben genug Erfahrung, dass Auge um Auge, Zahn um Zahn allseitig tödlich und daher keine Lösung ist.
Unzureichende Unterstützung für die Ukraine bedeutet zu wenig Hilfe für Resilienz. Die Ukraine hat drei Jahre Stand gehalten, kann sie das noch lange?
Im Wort Bundeswehr steckt die Wehrhaftigkeit. Ist diese größer als die Angriffsfähigkeit von außen, kommt es zu keinen Angriffen. Die moderne hybride Kriegsführung kommt meist ohne Explosivstoffe daher, aber auch verdeckte Operationen abzuwehren erhält zunehmende Bedeutung. Die Vernachlässigung der Wehrhaftigkeit ist die Bereitschaft zur Unterwerfung. Gibt es keine Androhung von Unterwerfung, wie von Putinversteherseite angenommen, ist die fehlende Wehrhaftigkeit wenigstens eine Einladung zur Erwägung von in Besitznehmen von außen. Siehe mein Beispiel zuvor mit der leidvollen Erfahrung in Tschetschenien und der Krim. Ein Verzicht auf Wehrhaftigkeit mit der Begründung Russland kann nicht angreifen, ist am Thema verfehlt. Es gilt Si vis pacem para bellum.

Denise
Denise
Antwort an  hansulrich
3 Tage zuvor

Der Spruch von Cicero war schon immer falsch. Wenn die Gegenseite auch so denkt, führt das zu einem Wettrüsten ohne Ende, damit zum Vergeuden wichtiger Ressourcen. Besser Abrüstungsverträge mit genauester Kontrolle.

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